2013

2013

„Wo beginnt etwas, wo hört es auf und kann eigentlich etwas ‚grenzenlos‘ sein? Was würde passieren, wenn Grenzen nicht mehr existieren?“ Im Jahr 2013 zeichneten diese Fragen sowohl das ARENA-Team als auch das Festival selbst. Unter dem Motto „grenzenlos“ bereicherten 11 Künstler*innengruppen und eine Koproduktion das internationale Tanz-, Theater- und Performancefestival. Die Gruppen kamen unter anderem aus Brasilien, Deutschland, Portugal, England, und der Türkei. Durch die Teilnahme von Künstler*innengruppen aus sowohl innereuropäischen wie auch ferneren Ländern, wurden die Ländergrenzen des konventionellen Theaterraumes erneut gesprengt und ließen in der regionalen Kleinstadt Erlangen eine internationale Kunstmischung entstehen. Das Thema „Grenzen“ stand hierbei bei allen Stücken im Zentrum der Aufführung. Dabei wurde von realen Systemgrenzen („V wie Verfassungsschutz“, Nö-Theater Köln), über Grenzen des Lebens als auch des Todes („An meinen toten Vater“, Rodewaldfoest) und insbesondere Identifikationsgrenzen („Self-Portait“, Ana Mendes) gespielt – mit dem Ziel all diese Grenzen zu überschreiten. Sei es durch das Hinterfragen von bereits vorgegebenen gesellschaftlichen Systemen der Identifikation, oder konkreter und bewusster Ablehnung von staatlichen Konstrukten. Auch die bewusste Auflösung des Theaterraums und des Aufführungsprinzips spielte hierbei eine besonders wichtige Rolle. Alternative Theaterkonzepte wie Videoinstallationen oder Schwarzlichtperformances lösten nicht nur inhaltliche Grenzen, sondern begeisterten auch das Publikum und ließen das Kunstfestival in einem neuen, unkonventionellen Licht erstrahlen.

2012

2012

Können Sie sich noch an 2012 erinnern? Genauer gefragt: an den 21.12.2012, das vom Maya-Kalender beschriene Ende der Welt? Auch ARENA nahm sich dieser Thematik an. Schon gut 5 Monate vor der vermeintlichen Apokalypse wurden diverse Künstler*innen und Künstler*innengruppen nach Erlangen eingeladen, um dort deren Interpretation einer apokalyptischen sowie post-apokalyptischen Welt zu präsentieren. Es wäre kein ARENA-Festival, würde man nicht schon einige Zeit im Voraus auf Öffentlichkeitsarbeit des Organisations-Teams stoßen, so rannten Zombies über den Erlanger Schlossplatz, während historische Statuen der Stadt Atemschutzmasken trugen. Im Laufe des Festivals selbst, entstand ein dynamisches Gefüge aus Pessismus und Optimismus. Im schaurig-mysteriösen Stück „ABBOT“ von Te-O-Ka offenbarten sich düstere Sphären in einem Zusammenkommen stummer Mönche, während das Amai-Figurentheater Kinder einlud um ganz sorgenfrei mit Pappkarton zu spielen. Wo die YET Company in „how t(w)o“ das Zugrundegehen einer Beziehung inszenierte, stellte die Compagnie Irene K. in „Cocons“ eine positive Version der Post-Apokalypse dar, in welcher durch Zerstörung erst die Chance zur Metamorphose und Reinkarnation geboten wurde. Eine Dynamik die zum Reflektieren einlud und mit ihrer manchmal schon absurden Extreme dazu animierte, sich nicht komplett der Angst hinzugeben. Das Jahr 2020 lädt ein zurückzublicken und ARENA / Apokalypse 2012 Revue passieren zu lassen.

2011

2011

ARENA… guckt weg!

Nein, 2011 gab es durchaus Publikum und auch das Team war stetig anzufinden und hat geschaut, dass alles seiner Dinge läuft, jedoch stellte sich Arena in diesem Jahr die Frage, was entsteht, wenn Theater wirklich nicht nur aufs Zuschauen reduziert wird. Arena wollte wissen, wer wegguckt, wenn man wegguckt, wie man wegguckt und wo man auf jeden Fall hingucken sollte.
Die KoPro entstand unter der Federführung von Anna Mendelssohn.

2010

2010

Zum 20-jährigen Jubiläum veranstaltete ARENA, unter dem Motto „Zukunft auf’s Brot“ ein Festival, das einerseits die letzten 20 Jahre feiern, aber auch einen Blick in die Zukunft wagen sollte. ARENA 2010 wollte „von großen Veränderungen träumen und kleine Veränderungen erreichen“. So wurden vom 15.-20. Juni 2010 14 internationale Gruppen eingeladen, die dieses Motto interpretierten und inszenierten. Den Auftakt bot das deutsche Performance-Kollektiv „O-Tone“, dessen 16 Künstler_Innen auf der Suche nach dem geschichtslosen, idealen und arbeitsfreien Ort Tschevengur sind, einem Ort aus Andrej Platonovs Roman „Unterwegs nach Tschevengur“. Während des gesamten Festivals kann das Experiment die Gruppe vom Publikum in ihrem Arbeits- und Lebensraum beobachtet werden. Anna Mendelssohn, die Gewinnerin des Jurypreises, präsentierte in ihrem Stück „Cry Me a River“ eine Solo-Klima-Gipfelkonferenz, in der sie die Stimmen von Politikern, Wissenschaftlern bis hin zu Discobesitzern verwoben und sich zwischen Sinn und Sinnlosigkeit, inneren und äußeren Welten, und dem Persönlichen und Politischen bewegte. Einen außergewöhnlichen Ort für ihre Performance suchten sich die Künstlerinnen von katze und krieg, die einen Bus des öffentlichen Nahverkehrs in eine Bühne verwandelten, um theatrale Wirklichkeit und Alltag miteinander zu verbinden. Weitere Gruppen des 20. Festivals kamen aus Spanien, Schweiz, Israel, Venezuela, Belgien, Österreich und Russland. Die Kooperation fand mit der israelisch-britisch-französisch-deutschen Gruppe Tadam Company statt, die in einer fünfstündigen Durational Dance Installation einen kulturellen bogen über Erlangen und Tel Aviv spannte.

2009

2009

Unter dem Motto „Idylle am Abgrund“ fand zwischen dem 7. und 12. Juli 2009 das 19. ARENA-Festival statt. In Motto und Programm wurden die durch die Weltwirtschaftskrise ausgelösten Existenzängste der europäischen Gesellschaft aufgegriffen. Der Mensch im Mittelpunkt von Idylle und Abgrund. Die Künstler*innen näherten sich auf verschiedene Weise diesen Begriffen. Von der Konstruktion des Paradieses und dem Gefühl, welches es einem gibt – bis zum Zerfall desgleichen und der Grenzerfahrung vor einem Abgrund zu stehen. So wurden u.a. in Form von Tanz, Performance (auch mit Volksliedern), Theater und auch einer Opernaufführung gesellschaftliche Werte und Normen auf ihre Haltbarkeit in der Krise geprüft. Zudem sollten neue und individuelle Idyllen geschaffen werden, so wurden ganze Publikumsräume zu Paradiesen umgestaltet oder in Plaudercamps zusammen ergründet. Auch abseits der Aufführungen war das Thema Idylle als Rückzugsort aus der Krise präsent, so wurden Podiumsdiskussionen mit Vertretern von Kirche, Politik und Wissenschaft sowie ein Filmabend (zu welchem eine Dokumentation über die Schrebergartenkultur gezeigt wurde) organisiert. Abgerundet wurde jeder zweite Tag mit einer ARENA-Party, welche sich zum Ziel setzte selbst zum idyllischen Rückzugsort zu werden und die Grenze zwischen Künstler*in und Publikum verschwimmen zu lassen. Die 17 Performancegruppen kamen in diesem Jahr unter anderem aus Frankreich, England, Spanien, Kolumbien, Israel, Kanada und der Schweiz.

2008

2008

Unter dem Motto „Idylle am Abgrund“ fand zwischen dem 7. und 12. Juli 2009 das 19. ARENA-Festival statt. In Motto und Programm wurden die durch die Weltwirtschaftskrise ausgelösten Existenzängste der europäischen Gesellschaft aufgegriffen. Der Mensch im Mittelpunkt von Idylle und Abgrund. Die Künstler*innen näherten sich auf verschiedene Weise diesen Begriffen. Von der Konstruktion des Paradieses und dem Gefühl, welches es einem gibt – bis zum Zerfall desgleichen und der Grenzerfahrung vor einem Abgrund zu stehen. So wurden u.a. in Form von Tanz, Performance (auch mit Volksliedern), Theater und auch einer Opernaufführung gesellschaftliche Werte und Normen auf ihre Haltbarkeit in der Krise geprüft. Zudem sollten neue und individuelle Idyllen geschaffen werden, so wurden ganze Publikumsräume zu Paradiesen umgestaltet oder in Plaudercamps zusammen ergründet. Auch abseits der Aufführungen war das Thema Idylle als Rückzugsort aus der Krise präsent, so wurden Podiumsdiskussionen mit Vertretern von Kirche, Politik und Wissenschaft sowie ein Filmabend (zu welchem eine Dokumentation über die Schrebergartenkultur gezeigt wurde) organisiert. Abgerundet wurde jeder zweite Tag mit einer ARENA-Party, welche sich zum Ziel setzte selbst zum idyllischen Rückzugsort zu werden und die Grenze zwischen Künstler*in und Publikum verschwimmen zu lassen. Die 17 Performancegruppen kamen in diesem Jahr unter anderem aus Frankreich, England, Spanien, Kolumbien, Israel, Kanada und der Schweiz.

2007

2007

Der Mensch wird jeden Tag mit neuen Eindrücken konfrontiert. Durch Medien, Arbeit, Familie, Lichter, Musik, Lärm, Überforderung, Rausch, Ängste, Glücksgefühle. Der Alltag schlägt täglich neue Einflüsse auf. Es kommt eine Flut an Sinneserfahrungen auf uns zu. Und an diesen Momenten setzte das 17. ARENA-Festival zwischen dem 26.06 und dem 01.07.2007 unter dem Motto „SinnFlut/Senseabundance“ an. Mit ihrer Performance „Tristan – a cocktail called love“ hinterließen Sounddesignerin Héloïse Fournier und Pantomimekünstler Max Merker bei Publikum, Jury und Presse einen besonders guten Eindruck. Sie gewannen 2007 sowohl den Kritiker*innen wie Publikumspreis. Beachtung erlangten aber auch eine Tanzperformance einer schwangeren Frau und eine Installation französischer Videokünstler. Außerdem hat das Festival sich im Vorfeld durch kleine prominent im Erlanger Stadtbild platzierte Skulpturen (pink bemalte Schrottgegenstände) im öffentlichen Raum angekündigt. Mit 2000 Zuschauern konnte das Festival in diesem Jahr die Erfolge aus den Jahren davor übertreffen.

year2006

2006

2006 fand ARENA zum 16. Mal mit einem abwechslungsreichen und einzigartigen Programm statt. „Abseits“ der Konvention war das ARENA-Theaterfestival schon seit vielen Jahren, in diesem Jahr war es sogar das Motto: „Offside“. Abseits stehen, das heißt anders sein, gegen den Strom schwimmen und sich auf neue Sichtweisen einlassen. Elf verschiedenste Gruppen aus den unterschiedlichsten Ländern Europas stellten im Juli 2006 ihre Kunst unter Beweis. Eine Akrobatin aus Israel, die sich in „L’Homme Qui Respire (Pas)“ mit dem Tod und der ewigen Liebe auseinandersetzte. Eine Künstlerin am Bungee-Seil entführte das Publikum mit „Stuffed“ in die Abgründe der Bulimie, durch ihre belebende Performance verschmolz Komik und Leiden zu einer intensiven persönlichen Kreation. Die Schwere der Thematik wurde durch akrobatischen Bungee-Tanz aufgelockert. Eine besondere Rolle während des Festivals nahm die Koproduktion zwischen ARENA und Künstlern des letzten Festivals ein. Die Koproduktion mit der portugiesischen Gruppe „LA MARMITA“ feierte während ARENA die Premiere des Stückes „Heaven“. Das Stück ergründete die Randerscheinungen des Theaters – Theater und Tanz, Tanz und Musik, Tanz für Nichttänzer und Theater für Tänzer. Auch all die anderen tollen Beiträge haben in diesem Jahr die Bühnen Erlangens bereichert und haben zusammen für ein unvergessliches Festival gesorgt. Durch das Erinnern an die vergangenen Festivals freuen wir uns umso mehr, nächstes Jahr ein neues Festival mit tollen Gruppen auf die Beine zu stellen.

year2005

2005

Wir hätten dieses Jahr gerne das 30. Jubiläum des ARENA Festivals gefeiert, da uns das leider nicht möglich ist, möchten wir einen kleinen Rückblick geben, was das Festival vor 15 Jahren – also quasi Halbzeit aus heutiger Sicht – mit sich brachte. Unter dem Motto „ver-rückt“ stellte das Arena Team die Anforderung an die Schauspielergruppen mit ihren Aufführungen eben genau dieses Motto zu verkörpern – und sie wurden nicht enttäuscht. Mit der Aufführung des Körpertheaters „RAW BEEF“ von Hoax Productions von Schauspielern aus Großbritannien und Spanien wurde beispielsweise die Geschichte von zwei Männern in rosafarbenen Tüllröckchen erzählt, die in einem Raum eingeschlossen sind, in dem das Leben alle 6 Minuten neu beginnt und Selbstmordversuche als bevorzugte Freizeitbeschäftigung gelten. Komplett verrückt. Das Arena-Team widmete das Motto dieses kleinen Jubiläums der Organisation des Festivals, bei der die Student*innen regelmäßig „an den Rand des Nervenzusammenbruches“ geraten, weil Theatergruppen plötzlich absagen, das Geld nicht zu reichen scheint, oder man auf den letzten Drücker „ein paar Hühner, zwei neue Waschmaschinen und den richtigen Handwerker“ organisieren muss – und das alles natürlich kostenlos. 2005 war ein tolles ARENA Jahr mit spannenden und zum Nachdenken anregenden Aufführungen und das Team hatte mit ihrem Motto völlig Recht. Es ist wirklich verrückt, wie es, aller Hindernisse zum Trotz, dann doch immer klappt, eine tolle ARENA-Woche zu feiern.

year2004

2004

Unter dem Motto „LebensART“ begeisterten 2004 viele unterschiedliche Theater und Tanzgruppen Erlangen mit verschiedenen Straßenperformances. Darunter die britische Gruppe „7 K“, die bei einer Mischung aus Straßentheater, Videokunst und purem Spektakel eine riesige Figur durch die Straßen Erlangens wandern ließ. Unter ihrer Kapuze zeigte sie sich mit wechselnden Gesichtern auf einem Videobildschirm, der auch Ausschnitte des Publikums zeigen konnte. Die Gruppe „Song Theatre“ unter dem taiwanischen Regisseur Song Chan verband in ihrer Tanz- und Theaterkunst-Performance Bestandteile zeitgenössischer taiwanischer Kultur und Literatur mit Surrealismus und Psychoanalyse. Auch Theaterstücke wurden auf den Bühnen Erlangens gezeigt, wie beispielsweise das Stück „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ nach Nikolai Gogol von der polnischen Gruppe „Theater 43 Kwietnia“ oder ein Stück über die Vermenschlichung von Außerirdischen auf der Erde, aufgeführt von der polnischen Gruppe „Teatr Cogitatur“. Daneben gab es auch ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Workshops, Begegnungsstätten zum Austausch zwischen Theatergruppen, Zuschauern und Interessierten , Inszenierungsgesprächen, Partys und Ausstellungen, sowie mehreren Mode-Ausstellungen unter der Woche und einer Mode Performance von jungen portugiesischen Designern, die ihre Kleidungsstücke zur Schau stellten. Die Koproduktion hießen in ihrem „Happiness-Room“, der von Studenten der Universität Leeds aus England präsentiert wurde, jeden den ganzen Tag über willkommen.