1993

1993 – Exercise Nr. 3

Das Dritte Arena Festival, zwischen Entdeckung und entstehender Tradition.

Arena wird langsam zum Teil Erlangens und doch ist es immer noch in der Entdeckungsphase, deswegen wird das Festival noch als Excercice ( Übung ) beschrieben. Es charakterisiert sich durch den Starken Willen Innovatives Theater darzustellen und sich von den „Großen“ abzugrenzen: nicht nachmachen, sondern neu machen. Die 13 Theater- und Tanzgruppen aus der ganzen Welt: Japan, Belgien, Schweiz, Österreich, Tschechien, Niederlande, Deutschland usw, versuchen sich von dem klassischen Theater abzugrenzen. Es wird mit der Nähe der Zuschauer gespielt, das O.U.T. versucht den Sicherheitsabstand zwischen Zuschauer und Schauspieler zu entfernen zudem spielen sie auf einer extrem kleinen Fläche: 3*3 Meter. Auch durch die Repräsentation der japanischen Tanzgruppe wird das Klassische europäische Theater durch den Komplet anderen Ansatz einer Gruppe von der anderen Seite der Welt umgeschlagen. Zuletzt sucht die Theatergruppe aus der Schweiz nach einer reinen Form des Theaters indessen sie versuchen vom selbstverständlichen wegzugehen und das Neue auszuprobieren, wie zum Beispiel eine Geschichte erzählen ohne einen Roten Faden zu behalten und daher den Zuschauer dazu zu bringen daraus seine eigene Geschichte zu konstruieren.
Letztendlich ist das Arena Festival 1993 die Suche nach neuen Theater durch durchbrechen von Regeln, setzten von neuen Regeln oder auch durch Ansichten anderer Kulturen.

1992

1992

Back Again

Arena hatte 1991 seinen Auftakt gehabt und für viel Aufsehen gesorgt. Doch trotz des großen Erfolges, sah sich der junge Verein Problemen gegenüber: Denn wie sollte man ein Theaterfestival  in Erlangen etablieren, wenn die Förderung nur mäßig ausfiel und einem geraten wurde, das Festival nur alle zwei Jahre stattfinden zu lassen? Für das Team, das damals gerade einmal aus 18 Mitgiedern bestand, war das Ziel weiterzumachen, trotz der Hürden die es zu bewältigen galt. Und die Mühe lohnte sich. Vom 15. bis 19. Juli 1992 fand die internationale Woche des Jungen Theaters zum zweiten Mal statt, kleiner zwar als im Jahr zuvor, aber deswegen nicht weniger international. Künstler*innen und Künstlergruppen aus Israel, Marokko, der Tschechoslowakei, den Niederlanden, der Schweiz und Spanien waren eingeladen und bereicherten zum zweiten Mal die Stadt Erlangen mit einem besonderen Festival. Besonders die Theater-Koproduktion „El Ombligo del Gigante“ (Der Nabel des Riesen), die zwischen dem CENTRO DRAMATICO ELVIRA und ARENA entstand, sollte dabei nicht vergessen werden. So wurde1991 nicht nur das Arenafestival zum ersten Mal veranstaltet, sondern auch der Arena-Festivalpreis zum ersten Mal verliehen, und somit bildete diese Koproduktion auch die erste Inszenierung, die eigens für das Festival erarbeitet wurde und das innerhalb von gerade einmal zwei Probenmonaten in Granada und Erlangen. 

„Das Vergnügen macht sich über kurz oder lang immer bezahlt.“ (W. Shakespeare)

1991

1991

1991 war es also endlich so weit. Zum ersten Mal fand die internationale Woche des jungen Theaters mit 10 Theatergruppen aus Belgien, Israel, Brasilien, Holland, Spanien, der Türkei und Deutschland statt. ARENA 91 erregte sehr viel Aufsehen: in der Presse, beim Publikum und natürlich auch in der ”jungen” internationalen Theaterszene. 150 Gäste aus der ganzen Welt, darunter Schauspieler*innen, Regisseur*innen, Künstler*innen, Prominente, Beobachter*innen und mehr als 2500 interessierte Besucher*innen waren an insgesamt fünf Tagen in Erlangen zu Gast und ließen das internationale Theatergeschehen innerhalb Erlangens nach mehr als zwanzigjähriger Pause neu aufleben. Die ersten Publikumspreise wurden verliehen, so auch der Koproduktionspreis, der bis heute ein fester Betandteil des Festivals ist und der im Jahre 1991 an die Künstler*innengruppe Centro Drammàtico Elvira verliehen wurde. Der Verein, zu dessen Mitgliedern unter anderem der Theaterregisseur Jan Bosse und der jetzige Leiter des Figurentheaterfestivals Bodo Birk gehörten, setzte sich zum Ziel Erlangen wieder als Standort für ein Theaterfestival zu etablieren und mit großem Erfolg konnte diesem Ziel auch nachgegangen werden, bis heute. Michael Frühbis schrieb über 1991 folgendes: „ARENA 91, das war wie ein Rausch. Für einen kurzen Moment veränderte sich die Wahrnehmung. Alles fühlte sich anders an, war schneller, freier, folgte seinen eigenen Gesetzen.“

1990

1990

Hintergrund und Entstehung der internationalen Woche des jungen Theaters des Vereins ARENA… der jungen Künste e.V.

ARENA… der jungen Künste e.V. feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Der Verein gründete sich im Jahre 1989 unter dem Namen ”ARENA Internationaler Theaterstudenten und -Studentinnen e.V.” und war 1990 Teil des Treffens des Bundesverbandes Studentischer Kulturarbeit in Erlangen. Der jetzige Leiter des Figurentheaterfestivals Bodo Birk und der mittlerweile renommierte Regisseur Jan Bosse gehörten damals zu den Gründern des Vereins, die es sich zur Aufgabe machten, fast zwanzig Jahre nach dem Ende der internationalen Theaterwoche junger Studenten, Erlangen erneut als einen Ort für Studententheater, Schauspielschulen und freie Theatergruppen aus aller Welt zu etablieren. 2005 wurde der Verein umbenannt in ”ARENA… der jungen Künste e.V.” und ist bis heute regional und überregional bekannt.

Schon seit den 50ern war Erlangen ein Orientierungspunkt für Junges Theater gewesen. Im Juli 1949 wurde die 1. Internationale Theater-Woche im Markgrafentheater veranstaltet, der noch 16 weitere folgen sollten. Hierbei handelte es sich genauer um die internationale Theaterwoche junger Studenten, die 1968 ihr Ende fand, nachdem sich erstmals nach der 12. internationalen Theaterwoche sehr viele kritische Stimmen über das politische Engagement der Studentenbühne äußerten, was sich bis 1968 hin durchzog.Vorwürfe waren unter anderem, dass  Studententheater eine Fiktion sei, durch den ständigen Wechsel von Generationen innerhalb des Teams bestünde Unzuverlässigkeit und der Umgang mit Politik wäre ein sehr großes Problem. Fast zwanzig Jahre nach dem Ende der internationalen Theaterwoche junger Studenten also, machte man es sich zur Aufgabe, sich diesen Hürden zu stellen. Das diesjährige ARENA-Team möchte allen Beteiligten danken, die in diesen dreißig Jahren dazu verholfen haben, ARENA zu dem zu machen, was es heute ist, darunter besonders dem Institut für Theater- und Medienwissenschaften, der FAU-Erlangen-Nürnberg, der Stadt Erlangen, sämtlichen Sponsoren und Förderern und natürlich sämtlichen Teammitgliedern und Helfer*innen.