2014
Auch 2014 ging das ARENA-Festival in die nächste Runde. In diesem Jahr unter dem Motto: „Mensch… Wer bist du?“. Dreizehn internationale Künstler und Künstlerinnen machten sich auf die Suche nach dem Wesenskern des Menschen. Was macht den Menschen und sein Menschsein überhaupt aus? Wo verliert er sich und wie kann er sich frei entfalten? Inwiefern werden wir von außen beeinflusst? Was bewegt uns als Mensch und wie gehen wir mit Verlust und Einsamkeit um? Im Jahr 2014 wurden Theaterinteressierte mit diesen Fragen konfrontiert und auf die Probe gestellt. Zur Eröffnung des Festivals wurde das Schweizer „Sapta“-Kollektiv eingeladen, welches auf der Grundlage von Oliver Sacks neurologischen Forschungen und Erzählungen das Stück „Ohne Bein mit Socken“ zeigt. Wie wird der eigene Körper in der heutigen Gesellschaft wahrgenommen? Was ist uns fremd und was vertraut? Dieses Stück klärte über die Prozesse der Körperwahrnehmung auf und untersuchte die Schnittstelle zwischen Normalität und Realität. Neben dem körperlichen bzw. äußerlichen Aspekt des Menschen beschäftigten sich auch einige Kunstschaffende mit der Psyche, wie unter anderem mit dem Phänomen „die Decke auf den Kopf fallen zu spüren“. Man möchte fliehen – vor Stress, vor Überwachung, vor Fremdbestimmung, vor Konsumwahn, vor ungerechten Strukturen oder ganz einfach fliehen vor dem tristen Alltag, hinein in die Liebe, in den Rausch, in ein anderes Land, vor dem Computer, in die Leere oder gar in die Lüge. Regeln und Bedingungen werden benötigt, um das Leben einzurichten. Es ist eine Art Metamorphose zwischen Disziplin und Freiheit. Auch die Beziehung zwischen Männern und deren menschliches Miteinander wurde 2014 aufgegriffen. Zwei Aufführungen stellten typische und untypische Männlichkeitsbilder zur Diskussion: Freundschaft und Liebe, Homosexualität und Homosozialität. Die Thematik der „Menschlichkeit“ fand aber ebenso futuristische Anklänge: Was wäre, wenn es außerhalb unseres Sonnensystems Leben gibt und dieses von der Existenz der Menschheit wüsste? Ein vielleicht beängstigender Zukunftsgedanke. Robotische, doch menschenähnliche Wesen, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz. All dies zeigte uns, dass der Mensch nicht nur aus Namen, Aussehen oder Geschlecht besteht. Seine Charaktereigenschaften, seine Sexualität, sein Wissen und Denken, seine Vergangenheit sowie Zukunft, seine Fähigkeit über sich selbst nachzudenken, sein Handeln zu analysieren und zu hinterfragen, mit einem Ziel: mehr über sich herauszufinden. Das alles macht den Menschen aus. Ein Festivaljahr der puren Selbstreflexion.